September 1, 2020

Schmerzen im Bewegungsapparat

by Désirée Scheller

Schmerzen beim Laufen und Toben – nicht immer nur ein Problem des Alters


Schmerzen im Bewegungsapparat, nicht alle Hunde können unbeschwert und lebenslustig herumtollen. Niemand mag daran denken, dass auch der eigene vierbeinige Freund jeden Tag älter wird und vielleicht irgendwann einmal Probleme beim Laufen und Schmerzen im Bewegungsapparat haben könnte.

Dabei kommen viele Gelenkprobleme und andere Beschwerdebilder des Bewegungsapparates nicht nur bei älteren Hunden vor. Auch falsche Haltung, zu wenig oder zu einseitige Bewegung und falsche Ernährung können auch bei einem jungen Hund ihre Spuren hinterlassen.

Und nicht zuletzt gibt es auch einige Hunderassen, die geradezu bekannt dafür sind, mit bestimmten Gelenk- oder Rückenbeschwerden belastet zu sein. Veranlagung spielt immer noch eine sehr große Rolle bei Problemen des Bewegungsapparates!

Welche Rassen aufgrund von Überzüchtungen oft unter Schmerzen im Bewegungsapparat leiden


Schmerzen im Bewegungsapparat – Kleine Hunde

Auch kleine Hunde leiden unter Schmerzen im Bewegungsapparat, sie leiden häufig unter massiven Miss- und Fehlbildungen ihrer Knie- oder Hüftgelenke. Dies ist oft bei Yorkshire-Terriern, Rehpinschern und anderen kleinen Hunden der Fall. Besonders die Patellaluxation ist unter den Kleinen weit verbreitet.

Fatal ist, wenn zu den kurzen Beinchen auch noch ein überlanger Rücken vorhanden ist und das rennen oder Treppensteigen zu einer Qual werden kann. Solche Überzüchtungen, wie man sie beispielsweise beim Basset Hound sieht, gehen immer mit zahlreichen Beschwerdebildern und nicht nur des Bewegungsapparates einher.

Schmerzen im Bewegungsapparat – Große Hunde

Auch große Hunderassen weisen ihre eigene gesundheitliche Problematik auf, Schmerzen im Bewegungsapparat sinnt bei ihnen keine Seltenheit. Du hast sicher schon öfter davon gehört, dass viele Schäferhunde an einer Hüftgelenksdysplasie, auch HD genannt, leiden. Diese Fehlentwicklung ist tatsächlich überwiegend genetisch bedingt, kann aber trotzdem durch Ernährung und angepasstes Bewegungstraining beeinflusst werden.

Wenn dich die Frühdiagnostik der Hüftdysplasie interessiert, dann kannst du hier mehr erfahren: https://pennhip.info/

Wenn dein Hund unter einer solchen Erkrankung leidet, darf er auf keinen Fall Treppen steigen oder „Bällchen jagen“.


Doch nicht nur Schäferhunde können an einer Hüftgelenksdysplasie leiden. Auch Bernhardiner oder Doggen neigen zu dieser Fehlstellung der Hüftgelenke.

Zu einer Ellenbogendysplasie neigen eher schnellwachsende Hunderassen. Auch diese ist erblich bedingt und kann bis zu Lähmungen und der Ausbildung einer Ellenbogenarthrose führen. Hierbei handelt es sich ebenso um eine Fehlbildung wie bei der Hüftgelenksdysplasie, wobei wiederum die bedarfsgerechte Ernährung einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf und die Schmerzen entwickeln kann.

Die häufigsten Probleme im Bewegungsapparat

Zu den häufigsten Problemen gehören mit Sicherheit auch die Arthrose, die mit Verschleißerscheinungen einhergeht, die Arthritis mit ihren meist chronischen Gelenkentzündungen und die Spondylose.
Während viele Hundehalter die Arthrose bereits kennen, scheint die ebenso schmerzhafte Spondylose noch nicht so bekannt zu sein.

Doch auch eine Spondylose kann deinem Hund das Leben schwer machen. Hierbei handelt es sich um eine schmerzhafte Verknöcherung der Wirbelsäule, die zu den degenerativen Skeletterkrankungen zählt.
Die Spondylose wird also mit der Zeit nicht besser – im Gegenteil!

Die Folgeschäden einer Spondylose, aber auch vieler anderer Probleme im Bewegungsapparat, sind vermehrte Unbeweglichkeit und eine Versteifung der betroffenen Rückenpartien. Die Spondylose geht meist mit starken Schmerzen einher.

Als Folge dieser Erkrankung kommt es durch den Versuch der Schmerzvermeidung oftmals zu einer unnatürlichen, verkrümmten Haltung (Schonhaltung), was wiederum Probleme nach sich zieht. Durch die ständig veränderte Gangart, können sich durch die darauffolgende unnatürliche Belastung, Arthrosen in den belasteten Gelenken bilden. Auch starke Verspannungen und sogar Lähmungserscheinungen können mitunter auftreten, wenn ganze Nervenstränge ebenfalls betroffen bzw. dabei eingeklemmt werden.

Wenn du bei deinem Hund Schmerzen im Bewegungsapparat befürchtest

Wenn du bei deinem Hund vermutest, dass er unter massiven Rückenschmerzen leidet, immer öfter eine seltsame Haltung einnimmt, ein ungewöhnliches Gangbild aufweist oder gar manche Bewegungen gar nicht mehr machen möchte, wird es höchste Zeit für eine tierärztliche Untersuchung.

Auch eine Spondylose beispielsweise scheint eher rassebedingt zu sein und findet sich häufig bei Boxern und anderen schwergewichtigen Hunderassen. Aber am häufigsten betroffen sind hiervon Hunde mit einem zu langen Rücken, wie der Dackel zum Beispiel.

Therapiemöglichkeiten

Medikamente

Als Therapie für eine Spondylose werden meist entzündungshemmende Schmerzmittel verabreicht. Aber auch das anthroposophische Mittel Traumeel soll so manchen Hunden schon geholfen haben.

Physiotherapie

Auch eine Hundephysiotherapie, zum Beispiel therapeutisches Schwimmen, zählt zu den Therapiemöglichkeiten, kann deinen Hund entlasten.
Mit der Homöopathie oder Schüßlersalzen kannst du ebenfalls versuchen, deinem Hund zu helfen. Letztendlich spielt auch hier, wie so oft, die artgerechte Ernährung eine wichtige Rolle.

Leidet dein Hund unter eine Spondylose, sollte du vermeiden, dass er übergewichtig wird, ihm mit einem orthopädischen Hundebett das gesunde Liegen erleichtern und schauen, dass er sich nirgendwo verkühlt – weder drinnen noch draußen beim Spazieren gehen. Falls sich das Treppensteigen nicht ganz vermeiden lässt, kann du ihn mit einer Hundetragehilfe beim Treppensteigen unterstützen.

Darmreinigung

Ja, du hast richtig gelesen, eine Darmreinigung kann helfen! Wenn dein Hund zum Beispiel lange Zeit schlecht ernährt worden ist und zusätzlich öfters Medikamente bekommen hat, dann ist die Möglichkeit sehr groß, dass dein Hund durch eine Darmreinigung und Entgiftung schmerzfreier wird.

Denn: Der Darm wird immer noch unterschätzt und es wird ihm leider zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Dabei ist ein gesunder Darm sooo wichtig!

Viele denken, dass der Darm nur zum 💩 da ist, aber was dieser Prozess alles beinhaltet, ist vielen nicht klar.

Denn wenn der Darm nicht richtig funktioniert, wirkt sich das auf die komplette Gesundheit aus. Wenn der Darm also nicht richtig gepflegt wird (schlechte Ernährung), zusätzlich noch mit Medikamenten aus dem Gleichgewicht gebracht wird, entsteht ein Teufelskreis.

Der Darm fängt an zu verschlacken, er kann dann die lebenswichtigen Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr absorbieren, demzufolge kommt auch nichts mehr dort an wo es benötigt wird. Obendrauf können Schadstoffe nicht mehr anständig ausgeschieden werden und werden dann in Gewebe und Gelenken zwischengelagert. Diese können dann nicht mehr richtig funktionieren und werden dann Schmerzen verursachen.

Mehr über das Thema Darmreinigung erfährst du hier

Operative Eingriffe

Einige krankhafte Veränderungen des Bewegungsapparates kann man operativ beheben. Es ist aber immer abzuwegen inwieweit der Hund eine Verbesserung dadurch spürt, denn manche Eingriffe sind alles andere als eine Kleinigkeit.

Die Hüftdysplasie zum Beispiel kann nur durch eine neue künstliche Hüfte behoben werden. Und ob der Körper diese überhaupt akzeptiert ist ebenfalls fraglich.

Arthrose kann man entfernen, aber sie wird, solange die Ursache nicht behoben worden ist, immer wiederkehren.

Patellaluxation kann relativ gut operativ behandelt werden, aber leider auch nicht in jedem Fall.

Lia beim laufen. Sie leidet ebenfalls an einer Patellaluxation.

Alternative Behandlungsmethoden

Die alternativen Behandlungsmöglichkeiten haben es mir persönlich besonders angetan. Ich habe an mir und an meinen Hunden schon mehrere dieser Behandlungsformen ausprobiert und bin absolut begeistert. Besonders die Akupunktur, in welcher Form auch immer, hat uns schon sehr geholfen.
Meine Lia habe ich übrigens letztens erst noch vergolden lassen. Mehr dazu kannst du hier lesen: Lia

Achtung: alternative Behandlungsmöglichkeiten sind nichts anderes als Schmerztherapien. Diese Form der Behandlung bringt keine Heilung, sie dient lediglich zur Schmerzlinderung oder im besten Fall zur Schmerzbefreiung.

Goldakupunktur

Bei der Goldakupunktur werden kleine Goldkügelchen an die jeweiligen Akupunkturpunkte oder an die betroffene Stelle dauerhaft eingesetzt.

Ein genaues Aufklärungsvideo kannst du hier einsehen: Video

Lasertherapie

Die Lasertherapie, kann ähnlich wie eine Akupunktur mit Nadeln, an bestimmten Akupunkturpunkten eingesetzt werden. Diese Form der Schmerztherapie ist schonender und besonders für empfindliche Hunde geeignet.

Fazit

Sollte dein Hund ein Rassehund sein und zu den gefährdeten Hunden gehören, solltest du ihn so ernähren, dass er mit allen wichtigen, vor allem auch entzündungshemmenden Nährstoffen versorgt ist. Omega-3-Fettsäuren gehören hier genauso dazu wie ausreichend Kalzium und andere, wichtige Nährstoffe. Am besten geeignet ist hier die Ernährung mit Rohfleisch (BARF).

Ausreichende und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls unerlässlich, um vielen Beschwerden vorzubeugen. Keinesfalls sollte dein Hund unter Übergewicht leiden, das ist Gift für den Rücken und sämtliche Gelenke.

Auch Verkühlungen solltest du nach Möglichkeit vermeiden. Wenn du kannst, reduziere das Treppensteigen mit deinem Hund auf das Nötigste.

Hundeliebe Grüße 🐶

Deine Désirée

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