Mai 30, 2022

Reisen mit Hund: Darauf musst du achten

by Désirée Scheller

Wenn der Hund mit auf Reisen kommt, dann sind einige Vorbereitungen unumgänglich. 

Wo auch immer es hingeht: Das Wohl des Tieres sollte immer an erster Stelle stehen. Dieser Beitrag bietet einen Überblick darüber, worauf beim Reisen mit Hund zu achten ist und wie du deinem treuen Begleiter eine angenehme Zeit ermöglichst. 

Was muss ich beim Reisen mit Hund beachten?


Auf den ersten Blick scheint das Thema Urlaub mit Hund kein Problem zu sein. Ob Auto, Flugzeug oder Fähre: Theoretisch kann der geliebte Vierbeiner überall mit. Gleichzeitig werden besonders vor der Ferienzeit hunderte Tiere ausgesetzt, weil sich ihre urlaubsreifen Besitzer doch überfordert fühlen, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. 

So einfach und spontan sind Ferien mit Hund also am Ende doch nicht. Deshalb solltest du dich rechtzeitig erkundigen und sicherstellen, dass alle nötigen Vorkehrungen getroffen sind. 

Reisen mit Hund: Checkliste der Dokumente


Wie viel Vorbereitung für deine Ferien mit Hund nötig ist, hängt maßgeblich vom gewünschten Reiseziel ab. Erkundige dich bei jeder Reise, welche der folgenden Vorkehrungen in deinem Reiseland notwendig sind:

  • EU-Heimtierausweis 
  • Impfpapiere
  • Gesundheitszeugnis 
  • Microchip für den Hund

Innerhalb der EU reisen Hund, Katze, Meerschweinchen und Frettchen relativ problemlos mit einem EU-Heimtierausweis (Pet Passport). Dieser ist auf jeden Fall Pflicht und wird vom Tierarzt ausgestellt. Achte unbedingt darauf, dass die Tollwutimpfung darin vermerkt ist. 

Impfpapiere für den Hund: Es ist unglaublich wichtig, sich vor der Reise um anstehende Impfungen zu kümmern. Das betrifft zum einen die üblichen Impfungen und zum anderen auch jene Impfungen, die im jeweiligen Reiseland Pflicht sein können. Sind die Impfpapiere nicht komplett, kann es bei der Einreise schnell sehr ungemütlich werden und zu ernsten Problemen kommen. Bedenke bitte zudem, dass manche Impfungen erst eine gewisse Zeit nach Verabreichung gültig sind.

Mikrochip für den Urlaub mit Hund: Wer mit seinem Vierbeiner ins Ausland reisen möchte, kommt um einen Mikrochip nicht umhin. Mit ihm zusammen kann der EU-Heimtierpass zugeordnet und eine Tollwutimpfung überprüft werden. 

Gesundheitszeugnis für den Hund: EU-Heimtierausweis und Impfpapiere reichen nicht immer aus. Manche Länder verlangen zusätzlich ein Gesundheitszeugnis – aber keine Angst: Auch dieses erhältst du problemlos bei deinem Tierarzt.

Wichtig: Nicht alle Hunde vertragen lange Reisen. Wenn deinem Hund im Auto, Zug oder generell schnell schlecht wird, dann sprich am besten vorab  mit deinem Tierarzt. Vielleicht kann deinem Begleiter die Reise erleichtert werden.

Urlaub mit Hund: Auto, Zug oder Flugzeug?

Die erste Frage, die es zu beachten gibt, wäre: Muss der Hund wirklich mit? Eine kurze Autofahrt ist selten ein Problem, bei weiten Flugreisen zum Beispiel stellt sich aber tatsächlich die Frage, ob der Trennungsschmerz nicht leichter zu verkraften wäre, als ein beängstigender Aufenthalt im Frachtraum eines Flugzeuges.

Reisen mit Hund im Auto 

Laut Straßenverkehrsordnung §23 gilt ein Hund während der Autofahrt als “Ladung”. Dementsprechend muss er während der Fahrt so gesichert werden, dass die Verkehrssicherheit zu keiner Zeit beeinträchtigt ist. Verstöße führen schnell zu Bußgeldern und sogar Punkten in Flensburg.

Bei einer Autofahrt mit Hund gilt:

  1. Kleine Hunde sind am besten in einer speziellen Transportbox aufgehoben.
  2. Mittelgroße Hunde sind in der Regel mit einem speziellen Geschirr und Gurt gut gesichert.
  3. Große Tiere benötigen eine Transportbox aus Metall im entsprechend großen Kofferraum.

Ob eine Transportbox auf dem Rücksitz oder im Kofferraum Sinn macht, hängt vorwiegend von der Größe deines Hundes und den Befestigungsmöglichkeiten ab. Wichtig ist, dass die Box unbedingt mit Gurten befestigt wird. Bitte quetsche die Transportbox niemals zwischen Sitzlehne und Rücksitz. Zum einen werden die Tiere bei einem Unfall dort schnell zerdrückt, zum anderen wird es dort rasch viel zu heiß für sie.

Ein ungesicherter Transport ist in gar keinem Fall zu empfehlen – ganz gleich wie klein oder groß der Vierbeiner ist, da so schon kleine Auffahrunfälle schwer verletzt oder sogar tödlich für den Hund enden können. 

Zugfahren mit Hund 

Ja, Hunde dürfen grundsätzlich mit den Zügen der Deutschen Bahn und sämtlichen anderen Verkehrsbetrieben mitfahren. Für die meisten Mobilitätsdienstleister gilt:

  • Hunde, die klein genug für eine Tasche oder Tragekorb sind, fahren kostenlos mit
  • Alle Hunde die größer sind, benötigen eine eigenen Fahrtkarte und haben keinen Anspruch auf einen Sitzplatz.
  • Mittelgroße und große Hunde müssen einen Maulkorb und Leine tragen. 

Tipps für die Zugfahrt mit Hund:

  • Gehe vor der Fahrt noch einmal ausgiebig Gassi.
  • Für längere Strecken bieten sich Schlafwagen an. Dort ist es zum einen ruhiger, zum anderen vergeht im Schlaf die Zeit gefühlt schneller. 
  • Vermeide Hauptverkehrszeiten.
  • Wenn möglich, reserviere ein eigenes Abteil.
  • Hunde dürfen in der Regel nicht in den Speisewagen.
  • Decke, Wasserschüssel und Trinkwasser nicht vergessen. 
  • Nimm bei längeren Fahrten am besten eine Hundewindel bzw. eine Einmal-Bettauflage mit.

Kann man mit Hund fliegen?

Können schon, aber: Fliegen ist eine riesige Herausforderung für Mensch und Tier – vor allem aber für das Tier. Urlaubsstimmung kommt bei deinem Hund im Flugzeug garantiert nicht auf. 

Während kleine Hunde noch mit einem besonderen Transportbehälter als “Handgepäck” mit in die Kabine dürfen, müssen größere Tiere “als Gepäckstück” zusammen mit allen anderen Koffern im Frachtraum verweilen. Vergiss nicht: Dein Vierbeiner weiß nicht, was los ist, wo du bist und wann (bzw. ob) er aus dieser stressigen Situation wieder entlassen wird. Sobald dein Hund auf dem Transportband verschwunden ist, sitzt er alleine in seiner Box und muss den starken Geruch von Kerosin aushalten. Auch der Lärm und all die fremden Menschen bedeuten puren Stress. 

Immer wieder wird über DAP-Halsbänder, Beruhigungsmittel und andere Hilfsmittel diskutiert, die den Hund beim Fliegen beruhigen sollen. Ich rate dir: Nimm deinen Hund nur im äußersten Notfall mit ins Flugzeug. 

Soll dein Hund unbedingt in einer Transportbox als “Handgepäck” mit, dann:

  • Sprich dennoch vorab mit deinem Tierarzt darüber.
  • Gewöhne ihn rechtzeitig an die Transportbox.
  • Sorge dafür, dass der Hund es bequem hat.
  • Lege ein Kleidungsstück von dir in seine Box.
  • Stelle eine gute Luftzufuhr sicher.
  • Lege die Box bei längeren Flügen mit saugfähigem Material aus.

Meine Erfahrung zum Reisen mit Hund

Sich die Frage zu stellen, ob der Hund wirklich mit in den Fernreisen muss, möchte ich an dieser Stelle noch einmal deutlich betonen. Vielleicht ist dein Hund in dieser Zeit viel besser bei einem liebevollen Familienmitglied, einem Hundesitter oder einer Hundepension aufgehoben.

Ein Flug bedeutet unglaublich großen Stress, an Auto und Bahn kann sich der Vierbeiner aber mit dem richtigen Training gut gewöhnen und dies sogar genießen. 

Wäge bitte bei jeder Reise ab, in welchem Verhältnis Strapazen und Gewinn der Reise stehen und bereite dich früh genug auf euer Abenteuer vor, damit ihr es beide entweder gemeinsam oder getrennt voneinander genießen könnt.

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