Juni 15, 2020

Krallen schneiden beim Hund

by Désirée Scheller

Krallen schneiden beim Hund – für seine Gesundheit oft unerlässlich

Nicht selten wird dem Krallen schneiden beim Hund zu wenig Beachtung geschenkt. Aber nicht nur deine Finger- und Fußnägel wachsen und müssen regelmäßig geschnitten werden, dass Krallen schneiden bei deinem Hund ist genauso wichtig. Die Krallen deines Hundes werden mit der Zeit immer länger und können deinen Hund in seiner Bewegung behindern.

Denn die wenigsten Hunde wetzen sich heute noch die Krallen durchs Laufen ab. Zu lange Krallen stören deinen Hund nicht nur beim Laufen – sie verursachen auch Schmerzen und können zu Haltungsschäden und anderen gefährlichen Folgen für die Gesundheit deines Hundes führen.

Wenn ein Hund gar schon die Pfoten schräg aufsetzt oder sichtliche Schmerzen beim Laufen empfindet, ist es höchste Zeit, ihm die Krallen zu schneiden.

Auch wenn du das Aufsetzen der Krallen beim Laufen deutlich heraushörst, solltest du sie dir anschauen, denn wahrscheinlich sind sie zu lang und müssen gekürzt werden.

Als Richtmaß gilt: Wenn man locker ein Blatt Papier, durch die auf den Boden aufgesetzten Krallen schieben kann, dann ist die Länge in Ordnung.

Warum Krallen schneiden beim Hund so wichtig ist

Folgende Folgen können zu lange Hundekrallen haben:

  • Schmerzen während des Laufens
  • Haltungsschäden, Gangunsicherheiten und Gleichgewichtsprobleme
  • Fußbettverletzungen
  • eingerissene Krallen mit Entzündungs- und weiterer Verletzungsgefahr

Zu lange Krallen sind also keineswegs nur ein kosmetisches Problem, sondern stellen tatsächlich ein erhebliches Verletzungsrisiko dar und können gesundheitsgefährdende Folgen nach sich ziehen.

Lieber einmal öfter die Krallen schneiden

Wie oft du bei deinem Hund die Krallen schneiden solltest, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Denn je mehr dein Hund auf festem Boden läuft oder in der Erde buddelt, desto mehr nutzt er seine Krallen ab. Wenn sie aber deutlich schneller nachwachsen, als sie er sie beansprucht, musst du sie vermutlich öfter schneiden.

In der Regel solltest du dir aber die Krallen alle 3 bis 4 Wochen anschauen, um beurteilen zu können, ob sie wieder geschnitten werden müssen.

Besonders bei Hunden mit langem Fell an den Pfoten hat man die Krallen mal schnell „aus den Augen verloren“. Deshalb empfiehlt es sich das Fell an den Pfoten immer bei zuschneiden, damit man die Krallen immer gut sehen kann.

Welche Möglichkeiten des Krallen kürzen gibt es?

Übrigens ist das Schneiden der Krallen nicht die einzige Möglichkeit, um die Krallen deines Hundes zu kürzen. Denn auch das Schleifen mit dem Krallenschleifer trägt zur Kürzung der Krallen bei.

Dies gilt in vielen Fällen sogar als sanftere Methode ohne jede Verletzungsgefahr. Denn Hundekrallen sind von einem Netzwerk aus Nerven und Blutgefäßen durchzogen, weshalb beim Schneiden sehr behutsam vorgegangen werden muss.

Gerade für nervöse und schreckhafte Hunde ist ein Krallenschleifer oft die bessere Alternative.

Die richtige Vorbereitung zum Krallen schneiden

Nicht immer müssen die Krallen deines Hundes gleich geschnitten werden. Zur Nagelpflege deines Hundes gehört nämlich auch das Feilen der Nägel, das manchmal auch genügen kann.

Sind sie jedoch eindeutig zu lang, benötigst du eine spezielle Zange oder Schere für Hundekrallen. Eine solche Krallenschere sorgt mit ihrer runden Schnittfläche für gleichmäßig ausgeübten Druck, sodass die Kralle gut geschnitten werden kann, ohne dass dabei eine Verletzungsgefahr für deinen Hund entsteht.

Besser geht das Schneiden der Krallen, wenn dein Hund dir vertraut, bereitwillig Pfötchen gibt und während der Prozedur geduldig stillhält. Doch Übung macht auch hier den Meister, weshalb es sinnvoll sein kann, das Ganze immer mal wieder zwischendurch spielerisch zu üben.

Bring deinen Hund einfach in den Sitz dafür, nimm behutsam seine Pfote und gib ihm immer mal wieder ein Stück Futter dafür. Für all unsere Hunde ist nämlich die Pfote festhalten erst mal ein Problem. Pfote festhalten bedeutet nämlich für Hunde beanspruchen.

Wenn du jedoch merkst, dass dich das Schneiden oder Schleifen der Krallen zu viel Überwindung kostet und du die Krallen nicht selbst schneiden möchtest, dann solltest du dies beim Tierarzt oder im Hundesalon machen lassen.


Für Katy und Lia benutzen ich die Schleifmaschine von Oster. Diese ist aber, wie man auch in dem Video hören kann, sehr laut auf Stufe zwei. Dafür kann sie aber in dieser Stufe hervorragend schnell die Krallen kürzen. Auf Stufe eins ist sie weitaus weniger laut und deshalb auch für empfindlichere Hunde geeignet. Diese Maschine hat auf jeden Fall Power und man hält sich nicht allzu lange mit der Krallenpflege auf.

Wenn du die Hundekrallen selbst schneiden möchtest

Folgende Utensilien benötigst du, wenn du die Krallen deines Hundes kürzen möchtest:

1. Krallenschere oder Krallenzange bei einem nicht ängstlichen Hund mittlerer Größe

2. Krallentrimmer, falls dein Hund eher einer kleineren Rasse angehört

3. Krallenfeile, falls die Krallen noch nicht zu lang sind und es genügt, sie zu feilen

4. Krallenschleifgerät für eher ängstliche Hunde (und Herrchen oder Frauchen)

5. Taschenlampe, damit du gerade bei dunkleren Nägeln erkennen kannst, wie weit du schneiden kannst, ohne Blutgefäße zu verletzen.

6. Kernseife zum abdichten des Nagels, falls du doch mal zu tief geschnitten haben solltest.

Krallen kürzen bei Gaya

Gaya hingegen hat Probleme damit, wenn man mit einer Gerätschaft auf ihre Pfote zukommt. Ich gehe davon aus der Jäger in Spanien ihr bei vollem Bewusstsein eine Kralle gezogen hat, da ihr die rechte 5. Kralle fehlt.

Wir lenken sie dann immer mit etwas zum ausschlecken ab, das klappt hervorragend bei ihr. Wir benutzen bei ihr die Krallenzange, da sie vor der Schleifmaschine Angst hat und die kleine Schleifmaschine bei ihrer Krallendicke zu lange braucht.

Für Gaya benutzen wir inzwischen diese Krallenschere. Die alte aus dem Video ist inzwischen nicht mehr scharf genug. In dem Video könnt ihr sehen und sogar hören, dass sie inzwischen stumpf geworden ist und nicht mehr sauber schneidet.

Das ist auch ein wichtiger Punkt, du solltest beim Krallen schneiden darauf achten, dass die Schere scharf genug ist, damit die Kralle nicht einreißt beim abpitschen.

Worauf du beim Schneiden der Krallen achten solltest

Während bei Hunden mit hellen Krallen die Blutgefäße gut zu erkennen sind, benötigst du dafür bei dunkleren Krallen die Taschenlampe. Kurz vor den Blutgefäßen führst du von unten her einen leicht schrägen Schnitt mit der Krallenschere durch.

Sind die Krallen dauerhaft zu lang, wachsen Blutgefäße und Nerven mit der Zeit ebenfalls mit. Regelmäßiges Krallenschneiden führt jedoch zu einem Rückzug des Nervengewebes und der Blutgefäße in die ursprüngliche Form.

Wenn du nun bemerken solltest, dass der Nerv in der Kralle schon zu lang geworden ist, dann kannst du ihn, durch einmal die Woche schneiden oder schleifen, dazu zwingen sich zurückzuziehen.

Hier kann man sehr gut den Nerv in der Kralle erkennen,

Kralle ist nicht gleich Kralle

Alle Hunde haben an den Vorderbeinen je 5 Zehen bzw. Krallen und an den Hinterbeinen nur 4 Krallen. Doch einige Hunde besitzen auch an den Hinterpfoten eine 5. Zehe mit Kralle. Die sogenannte „Wolfskralle“, die seltsamerweise bei Wölfen nicht vorkommt, tritt nur bei wenigen Hunden auf und ist leider recht anfällig für Verletzungen.

Die fünfte Zehe oder auch Daumenzehe genannt, hat jeder Hund. Sie liegt an der Innenseite der Vorderläufe.

Die Wolfskralle hingegen ist nur bei manchen Hunden aufzufinden. Diese befindet sich an der Innenseite der Hinterläufe.

Bei manchen Hunderassen beobachtet man das Auftreten einer Wolfskralle/Afterkralle häufiger als bei anderen.

Zu den Rassen, die häufiger Wolfskrallen aufweisen, gehören unter anderem:

  • Deutsche Dogge
  • Berner Sennenhund
  • Belgischer Schäferhund
  • Kangal

Zu den Rassen bei denen es sogar zum Rassestandart gehört, gehören:

  • Beauceron
  • Briard

Doch auch andere Hunde, unabhängig von der Rasse können eine oder mehrere Wolfskrallen besitzen. Auch die Wolfskrallen sollten übrigens bei Bedarf gekürzt werden. Da die Wolfskralle manchmal eine Verletzungsgefahr darstellt, solltest du ein besonderes Augenmerk auf sie haben.

Fazit

Achte beim Krallen schneiden darauf, das du nicht zu tief schneidest, damit du den Nerv nicht verletzt. Solltest du doch mal aus Versehen einen Nerv verletzt haben, kannst du die blutende Stelle mit Kernseife abdichten.

Achte beim Schleifen darauf, dass das Fell deines Hundes kurz genug ist und sich nicht in der Schleifmaschine verheddern kann.

Auch auf deine eigenen Haare musst du achten! Solltest du langes Haar haben, solltest du dir diese unbedingt beim Gebrauch der Schleifmaschine zusammen binden.

Zur Gesundheitsvorsorge deines Hundes gehört unbedingt auch die Krallenpflege dazu. Nimm dir regelmäßig Zeit für diese, dein Hund wird es dir danken und dich auf gesunden vier Pfoten durchs Leben begleiten.

Hundeliebe Grüße 🐶

Deine Désirée

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