März 27, 2025

Wie dem Hund das Bellen abgewöhnen?

by Désirée Scheller

Bellen bedeutet Kommunikation, das musst du wissen, um mit dem Bellen deines Hundes bedürfnisorientiert umgehen zu können. Denn wenn du dies nicht tust, kann dein Hund zum berühmten „Dauerkläffer“ werden.
Hunde bellen aus den unterschiedlichsten Gründen, es ist ihre Art, ihre Bedürfnisse und Emotionen auszudrücken. Doch wenn das Bellen zum Dauerzustand wird, kann es sowohl für dich, für deine Nachbarn und selbstverständlich auch für deinen Hund, belastend sein.
In diesem Artikel erfährst du, warum Hunde bellen, wie sich ein Hund zum Dauerkläffer entwickeln kann und was du dagegen tun kannst.

Gründe für das Bellen

Kommunikation und Ausdruck

Bellen ist für Hunde eine natürliche Form der Kommunikation. Sie nutzen es, um Dir und anderen Hunden oder Menschen etwas mitzuteilen. Ein Hund kann bellen, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder um vor Gefahr zu warnen.

Schutz und Territorialverhalten

Viele Hunde bellen, um ihr Territorium zu verteidigen. Wenn sich jemand oder etwas ihrem Zuhause nähert, schlagen sie Alarm. Dieses Verhalten ist tief in ihrem Instinkt verankert und dient dem Schutz ihrer „Familie“ und ihres Reviers.

Verlustangst und Kontrollverlust

Hunde sind soziale Tiere und haben ihre Sozialpartner gerne in ihrer Nähe. Deshalb müssen sie lernen, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn der Mensch ihn mal alleine lässt. Ist ein Hund aber über einen längeren Zeitraum zu intensiv mit seinem Menschen zusammen, kann das Probleme beim alleine bleiben hervorrufen. Er neigt dazu, ihn durch sein Bellen zu maßregeln und zurückzurufen.

Entwicklung zum Dauerkläffer

Fehlende Sozialisierung

Ein Hund, der in seiner Welpenzeit nicht ausreichend sozialisiert wurde, kann ängstlich oder unsicher sein. Diese Unsicherheit kann sich in übermäßigem Bellen äußern, besonders in neuen oder ungewohnten Situationen.

Zu viel Verantwortung als Auslöser für Bellen

Ein oft unterschätzter Grund für dauerhaftes Bellen ist, dass Dein Hund zu viel Verantwortung übernimmt. Viele Hunde bellen ständig, weil sie das Gefühl haben, ihr Zuhause, Dich oder die gesamte Umgebung kontrollieren und beschützen zu müssen. Dieses Verhalten entsteht häufig, wenn es an klarer Führung fehlt. Der Hund übernimmt dann die Rolle des „Wächters“, weil er keine Sicherheit durch seinen Menschen erlebt – das bedeutet Stress pur für ihn.

Du kannst dem entgegenwirken, indem Du Deinem Hund Orientierung gibst und eine klare, souveräne Führung übernimmst. Zeige ihm durch konsequente Regeln und ruhige Körpersprache, dass Du die Verantwortung trägst und er sich entspannen darf. Rituale, Struktur im Alltag und gezieltes Training zur Impulskontrolle helfen dabei, diese Last von seinen Schultern zu nehmen – und das übermäßige Bellen wird nachlassen.

Schlechte Angewohnheiten

Wenn Du auf das Bellen Deines Hundes immer sofort reagierst – sei es, indem Du ihn beruhigst oder ihm Aufmerksamkeit schenkst – kann dies das Bellen verstärken. Der Hund lernt, dass Bellen eine effektive Methode ist, um das zu bekommen, was er möchte.

Gesundheitsprobleme

Manchmal kann exzessives Bellen auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Schmerzen oder andere Beschwerden können einen Hund dazu bringen, vermehrt zu bellen. Es ist wichtig, gesundheitliche Ursachen durch einen Tierarzt ausschließen zu lassen.

Gegenmaßnahmen: So kannst Du das Dauerbellen reduzieren

Training und Erziehung

Ein konsequentes Training ist essenziell, um das Bellen in den Griff zu bekommen. Belohne Deinen Hund für ruhiges Verhalten und ignoriere ihn, wenn er ohne Grund bellt. Verwende klare Kommandos wie „Aus“ oder „Ruhe“ und belohne ihn, wenn er aufhört zu bellen.

Ausreichende Beschäftigung

Sorge dafür, dass Dein Hund genügend mentale und körperliche Auslastung bekommt. Spaziergänge, Spiele, und Trainingsübungen halten ihn beschäftigt und reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass er aus Langeweile bellt.

Sozialisierung

Eine gute Sozialisierung hilft Deinem Hund, sich in verschiedenen Situationen sicher zu fühlen. Lasse ihn regelmäßig mit anderen Hunden und Menschen interagieren und führe ihn behutsam an neue Umgebungen und Geräusche heran.

Professionelle Hilfe

Wenn Du mit Deinem Hund nicht weiterkommst, kann es hilfreich sein, einen professionellen Hundetrainer oder Verhaltensberater zu Rate zu ziehen. Sie können Dir individuelle Tipps und Techniken zeigen, um das Bellen zu reduzieren.

Ruhe schaffen

Manchmal kann es auch helfen, äußere Reize zu minimieren. Schaffe einen ruhigen Rückzugsort für Deinen Hund, wo er sich sicher und geborgen fühlt. Schließe Vorhänge, um visuelle Reize zu reduzieren, und sorge für eine angenehme Geräuschkulisse, zum Beispiel durch leise Musik oder braunes Rauschen.

Fazit

Bellen ist eine natürliche Form der Kommunikation für Hunde, kann aber schnell zum Problem werden, wenn es überhandnimmt. Indem du die Ursachen des Bellens verstehst und geeignete Maßnahmen ergreifst, kannst du deinem Hund helfen, ruhiger und ausgeglichener zu werden. Denke daran, dass Geduld und Konsequenz der Schlüssel zum Erfolg sind. Mit der richtigen Herangehensweise kannst du das Dauerbellen deines Hundes effektiv in den Griff bekommen.

Sorge für mehr Klarheit in deinem Hundealltag und eigne dir das Verständnis für das Verhalten deines Hundes an. In meinem Kurs: Hundetraining mit Erfolg erhältst du genau dieses Verständnis.

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