Das große Problem: Fehlendes Verständnis für das Verhalten des Hundes
Viele Hundehalter haben Schwierigkeiten mit der Leinenführigkeit ihres Hundes. Ein häufiges Problem ist, dass sie das Verhalten ihres Hundes nicht richtig verstehen und daher nicht gezielt darauf eingehen können. Viele Menschen erwarten, dass ihr Hund intuitiv weiß, dass er nicht an der Leine ziehen soll – doch das ist nicht der Fall. Ein Hund zieht nicht, um seinen Halter zu ärgern, sondern aus verschiedenen, natürlichen Gründen. Erst wenn man versteht, warum ein Hund an der Leine zieht, kann man eine erfolgreiche Trainingsstrategie entwickeln.
Warum zieht ein Hund an der Leine?
Hunde ziehen an der Leine aus verschiedenen Gründen. Diese sind meist auf instinktives Verhalten oder fehlende Erziehung zurückzuführen.

Hier sind die häufigsten Ursachen:
1. Der Hund möchte schneller vorankommen
Die meisten Hunde sind neugierig und möchten so viel wie möglich von ihrer Umwelt erkunden. Sie laufen schneller als Menschen und wenn sie einen interessanten Geruch wahrnehmen oder etwas Spannendes sehen, wollen sie sofort dorthin.
2. Fehlende Orientierung am Menschen
Viele Hunde ziehen an der Leine, weil sie sich nicht an ihrem Menschen orientieren. Sie übernehmen unbewusst die Führung, weil ihnen nie beigebracht wurde, dass sie sich am Halter orientieren sollen.
3. Falsche oder fehlende Erziehung
Hunde lernen durch Erfahrung. Wenn sie nie gelernt haben, wie sie sich an der Leine richtig verhalten sollen, dann entwickeln sie von selbst eine Strategie – und das bedeutet häufig Ziehen.
4. Unbewusstes Verstärken des Ziehens
Viele Halter verstärken das Ziehen ihres Hundes unbewusst. Wenn ein Hund zieht und dadurch schneller ans Ziel kommt (z. B. zum Hundepark oder zu einem anderen Hund), dann wird dieses Verhalten für ihn belohnt. Er lernt: Ziehen funktioniert.
5. Übermäßige Energie oder Stress
Manche Hunde sind einfach voller Energie oder gestresst, was dazu führt, dass sie schneller und unkontrolliert laufen. Besonders Hunde, die zu wenig geistige oder körperliche Auslastung haben, neigen zu aufgeregtem Verhalten an der Leine.
6. Angst und Reizüberflutung
Hunde, die Angst vor Geräuschen, anderen Hunden oder Menschen haben, ziehen oft an der Leine, weil sie versuchen, vor ihrer Angst zu fliehen. Auch Hunde, die unter Reizüberflutung leiden, sind davon betroffen. Sie fühlen sich von ihrer Umgebung überfordert und versuchen verzweifelt, dieser Situation zu entkommen.
7. Markierverhalten
Rüden, aber auch manche Hündinnen, markieren ihr Revier durch das Setzen von Duftmarken. Beim Spaziergang bedeutet das für viele Hunde, dass sie ständig stehenbleiben und an jeder Ecke schnüffeln oder das Bein heben. Um möglichst viele Stellen zu markieren, ziehen sie oft in verschiedene Richtungen. Dieses Verhalten ist instinktiv, kann aber durch gezieltes Training in geordnete Bahnen gelenkt werden.

Der erste Schritt zum Erfolg: Verständnis für das Verhalten des Hundes
Ein zielgerichtetes Training ist nur dann möglich, wenn man versteht, warum der eigene Hund an der Leine zieht. Beobachte dein Tier genau und frage dich:
- Ist mein Hund besonders aufgeregt?
- Reagiert er auf bestimmte Reize besonders stark?
- Habe ich das Ziehen möglicherweise unbewusst verstärkt?
- Wie gut orientiert sich mein Hund im Alltag an mir?
Wenn du die Ursache für das Verhalten deines Hundes erkannt hast, kannst du gezielt daran arbeiten, seine Leinenführigkeit zu verbessern.

Effektive Methoden für das Training der Leinenführigkeit
1. Die richtige Ausrüstung
Ein gut sitzendes Geschirr oder Halsband sowie eine feste Führleine (keine Flexi-Leine) erleichtern das Training erheblich. Die Leine sollte nicht zu kurz und nicht zu lang sein – etwa 1,5 bis 2 Meter sind ideal.
2. Ruhe und Geduld bewahren
Das Wichtigste im Training ist Geduld. Dein Hund wird nicht von heute auf morgen perfekt an der Leine laufen. Bleibe ruhig und setze klare, konsequente Regeln.
3. Positive Verstärkung nutzen
Belohne deinen Hund, wenn er sich richtig verhält. Das kann durch Leckerlis, Lob oder ein kurzes Spiel geschehen. Der Hund soll verstehen, dass lockeres Laufen an der Leine ihm Vorteile bringt.
4. Trainiere in ruhiger Umgebung
Beginne in einer ablenkungsarmen Umgebung. Erst wenn dein Hund dort gut läuft, kannst du das Training an belebteren Orten fortsetzen.
5. Kurze, aber häufige Trainingseinheiten
Mehrere kurze Trainingseinheiten pro Tag sind effektiver als eine lange Einheit. Hunde lernen besser in kleinen Schritten.
6. Konsequenz ist der Schlüssel
Hunde brauchen klare Regeln. Alle Familienmitglieder sollten sich an dieselben Trainingsprinzipien halten, damit dein Hund nicht verwirrt wird.
7. Professionelle Unterstützung holen
Wenn du trotz konsequentem Training keine Fortschritte machst, kann ein Hundetrainer helfen, individuelle Lösungen für dich und deinen Hund zu finden.
Fazit
Leinenführigkeit ist für viele Hundehalter eine Herausforderung, aber mit Verständnis, Geduld und der richtigen Trainingsmethode kann jeder Hund lernen, entspannt an der Leine zu laufen. Der Schlüssel liegt darin, zu verstehen, warum der Hund zieht, und gezielt daran zu arbeiten. Ein lockerer Spaziergang an der Leine ist nicht nur angenehmer, sondern stärkt auch die Bindung zwischen dir und deinem Hund. Bleibe konsequent, belohne gutes Verhalten und habe Geduld – dann wirst du langfristig Erfolg haben!
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