Dezember 28, 2020

Angst vor Knallern

by Désirée Scheller

Silvesterangst

Ein weit verbreitetes Problem unter Hunden ist die Angst vor dem Knall der Böller an Silvester.

Jedes Jahr aufs Neue verzweifeln einige Hundehalter regelrecht an der Angst ihres Hundes. Aber wie entsteht diese Angst und was kannst du dagegen tun?

Warum haben so viele Hunde Angst an Silvester?

Der Hauptgrund, warum so viele Hunde während des Jahreswechsels Angst haben, ist das falsche Verhalten des Halters seinem Hund gegenüber wenn irgendwo ein Böller knallt. Die meisten Hundehalter neigen dazu, ihren Hund bei Angst zu beruhigen, als sei dieser ein Kleinkind.

Sie streicheln ihn, reden beruhigend auf ihn ein und vermitteln ihm so damit, dass diese Situation etwas ganz Besonderes ist.

Durch dieses streicheln wird seine Angst sogar noch bestätigt!

Was geht bei dieser Angst in deinem Hund vor?

Diese Situation wird durch das Beruhigen wollende Verhalten also für den Hund zu etwas ganz Besonderen. Durch die aufgekommene Angst wird diese Situation dann auch noch zusätzlich negativ belastet. Heißt also, dass du deinem Hund gerade zeigst, dass es genau das richtige ist, was er tut, nämlich Angst haben.

Hunde lernen nicht wie wir Menschen, Hunde lernen über Verknüpfungen. Reiz A löst Verhalten B aus. Reiz A (der Knall) löst bei dem Hund Angst aus (Verhalten). Da diese Angst jetzt immer wieder bestätigt wird, und der Hund niemals ein Alternativverhalten gezeigt bekommt, wird er also in Zukunft immer Angst haben, wenn es knallt.

Je nach Hund, kann diese Angst dann sogar so groß werden, dass der Hund sich gar nicht mehr traut herauszugehen.

Wie verhalte ich mich bei Angst nun richtig?

Sicherheit vermitteln! Wenn es denn mal geknallt hat und dein Hund sich dabei erschreckt hat, verhalte dich ganz normal. Sei souverän und mach bloß nichts Besonderes aus der Situation. Wenn die Angst in der jeweiligen Situation dann doch mehr als nur ein Schreck sein sollte, kannst du in einer souveränen Haltung auch Körperkontakt aufbauen und ihm somit Schutz bieten. Dies gilt besonders während eines Spaziergangs. Sucht dein Hund von sich aus Schutz bei dir, indem er sich zum Beispiel zwischen deine Beine begibt, dann ist das eine optimale Möglichkeit, ihm so Schutz und Sicherheit zu bieten.

Zu Hause sollte es eigentlich reichen, dass du seinen Platz positiv verknüpfst und er somit lernt, dass ihm dort nichts geschieht.

So verknüpfst du den Platz deines Hundes positiv:

  • Benutze diesen Platz niemals als Strafe (den Hund dorthin schicken, wenn er etwas angestellt hat)
  • Lass keinen Besucher einfach zu ihm hin, wenn er auf seiner Decke liegt
  • gib ihm sein Futter und seine Kauartikel nur noch auf seinem Platz

Silvester Training

Du kannst deinen Hund auch durch ein Training auf Silvester vorbereiten, in dem du die Silvestergeräusche positiv verknüpfst. Suche dir dazu im Internet Silvestergeräusche heraus und lasse diese in einem ruhigen Moment ganz leise abspielen. Verhalte dich dabei ganz normal und beobachte unauffällig deinen Hund. Wenn du merkst, dass er nervös wird, schalte die Geräusche erst mal wieder ab. Bewaffne dich dann mit Futter und starte die Geräusche erneut. Im besten Fall befindet dein sich Hund auf seinem Platz (auf dem er sich gerne aufhält) und du wirfst ihm nun immer mal wieder ein Stück Futter hin. Auf diese Weise lässt du eine positive Verknüpfung zu den Geräuschen entstehen. Steigere dich mit diesem Training nun behutsam immer eine Lautstärke höher voran (dein Hund bestimmt die Geschwindigkeit, achte also auf seine individuellen Bedürfnisse). Trainiere dies, bis es für ihn vollkommen in Ordnung ist.

Hat dein Hund schon zu Beginn der Geräusche kein Problem damit, dann brauchst du hier auch kein spezielles Training mit Futter anzusetzen. Steigere die Lautstärke behutsam immer wieder etwas höher und verhalte dich dabei ganz normal, sodass er die Geräusche als etwas ganz Normales in seinen Alltag integrieren kann.

Verhalten bei starker Angst

Bei extremer Angst hilft leider nur noch eine Konfrontationstherapie. Du solltest dir dafür die Hilfe eines Hundetrainers suchen und mit ihm das Problem ganz speziell angehen. Konfrontationstherapie bedeutet, dass er mit dem angstauslösenden Reiz konfrontiert wird und ihm dann ein Alternativverhalten gezeigt wird.
Dieses Training braucht Zeit, deshalb solltest du dafür genügend Zeit einplanen und nicht kurz vor Silvester angehen.

Verhalten bei mäßiger Angst

Sollte dein Hund bei einem Knall mit einer mäßigen Angst reagieren, kannst du ihm mit den oben beschriebenen Schritten die nötige Sicherheit vermitteln. Du bringst deinen Hund so ein Alternativverhalten zu seinem Angstverhalten auf. Zeige ihm, dass diese Situation nichts Besonderes sind und ihm auch nichts passiert.

Unterstützend kannst du ihn mit ein paar natürlichen Mitteln zum Beruhigen helfen. CBD-Öl und auch Bachblüten haben sich dabei schon ausgezeichnet bewährt. Aber auch das berühmte Thunder-Shirt kann bei einem Hund mit mäßiger Angst unterstützen wirken.


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Zum Thema CBD Öl habe ich speziell einen Artikel verfasst. Nähere Infos dazu erhältst du hier

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Das Thundershirt übt einen sanften, kontinuierlichen & angenehmen Druck auf die Brust und den Mittelkörper des Hundes aus. Es hat eine beruhigende Wirkung auf Hunde und erhöht die Konzentrationsfähigkeit.

Tipps zum Verhalten beim Spaziergang

Um Silvester herum steigt auch wieder die Zahl der entlaufenen Hunde. Deshalb möchte ich dir dringend ans Herz legen, sobald die Knallerei anfängt, deinen Hund erst mal nicht mehr abzuleinen. Besonders in Großstädten, wird mit den Restbeständen aus dem Vorjahr, sogar schon vor Weihnachten losgeballert.

Fazit

Wie du nun weißt, kannst du deinen Hund vor der Angst vor lauten Geräuschen bewahren. Dies gilt übrigens ebenso für Gewitter.

Wenn du dich an das oben geratene hältst, wird einem schönen Jahreswechsel nichts im Weg stehen.

Hundeliebe Grüße,

Deine Désirée

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