Ein Welpe kommt nach Hause

Endlich ist es soweit, der Welpe zieht ein! Damit einem perfekten Start mit deinem Welpen nichts im Weg steht, sind einige wichtige Dinge zu beachten. Der richtige Umgang mit dem Welpen entscheidet über euer zukünftiges Verhältnis zueinander. Deshalb solltest du dir von vornherein schon darüber im klaren sein, wie du dein Welpentraining gestalten möchtest.

Gestehe deinem Welpen keine Eingewöhnungszeit zu, stelle vom ersten Tag an Regeln auf! (Eingewöhnungszeiten würden es in der Natur übrigens ebenfalls nicht geben) Außerdem ist es äußerst unfair, deinen Welpen die ersten Wochen tun und machen zu lassen was er möchte und für richtig hält, um dann auf einmal erst nach der Eingewöhnungszeit mit den Regeln zu beginnen. Du wirst es auf dieses Art und Weise außerdem viel schwieriger haben deinen Welpen zu erziehen.
Zeige ihm also von Anfang an was er darf und was er nicht darf. 

Wie solltest du das Welpentraining gestalten? 

Auf dem Weg in sein neues zu Hause solltest du deinem Welpen schon Führung und Sicherheit vermitteln. Wenn ihr nach Hause kommt, zeige du ihm (angeleint) die Wohnung/Haus. Bitte nicht die Leine los machen und rumstöbern lassen. Es ist wichtig, dass du von Anfang an das Vertrauen in ihm erwecken kannst, dass du ihn führst und beschützt. Diese Basis ist wichtig für eurer ganzes Leben. Er muss wissen, dass er sich auf dich verlassen kann und gewisse Dinge, besonders diese die ihm Unbehagen bereiten, nicht selbstständig regeln muss.

Zeige deinem Welpen seinen Platz

Nachdem du ihm die Wohnung/Haus gezeigt hast, führe deinen Welpen auf seinen Platz. Dieser sollte so platziert sein, dass nicht alles überschaubar ist für ihn. Das dient dazu, dass er dich nicht ständig kontrolliert und so besser zur Ruhe kommen kann. 

Platziere seinen Futter- und Wassernapf direkt neben dem Liegeplatz. Das ist sinnvoller als ihn zum Beispiel in die Küche zu stellen, da er dann nicht immer unnötig durch die ganze Wohnung laufen muss. 

Es ist wichtig, dass er sich seinen Platz nicht selbst aussucht, da er sich diesen sonst zu sehr nach seinen eigenen Bedürfnissen aussuchen würde. Unsichere Hunde würden sich zu oft verstecken und es so unnötig schwer haben sie an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Ebenfalls währe es kontraproduktiv für den Vertrauensaufbau.
Kontrollieren wollende Hunde würden sich so positionieren, dass sie dich am besten sehen können.

TIPP: Für seinen ersten Liegeplatz solltest du nicht so viel Geld investieren. Es kann gut sein, dass der Welpe ihn kaputt beißen wird oder mal Pippi drauf macht.


Nicht hinterherlaufen lassen

Ein gutes Welpentraining beinhaltet ebenfalls, dass du deinen Welpen dir nicht ständig hinterherlaufen lassen solltest, er lernt sonst so dich zu kontrollieren.  Außerdem kann er so sonst seinem Ruhebedürfnis nicht nachkommen (siehe mein Artikel: ALLES WISSENSWERTES ÜBER HUNDEWELPEN). Klar ist dein Welpe gerne bei dir, und das soll er auch, aber nimm dir dann speziell die Zeit dafür. Beschäftige dich mit ihm oder kuschele etwas mit ihm so das er deine Nähe genießen kann. 


Wo soll der Welpe schlafen?

In der Anfangszeit sollte der Welpe bestenfalls neben deinem Bett schlafen. Nur so kannst du ihn hören und sofort reagieren wenn er nachts mal raus muss. Außerdem sucht dein Welpe, besonders in der Anfangszeit, deine Nähe. Auch er muss sich erstmal an die neue Situation gewöhnen.
Ob er als aus ausgewachsener auch noch bei dir im Schlafzimmer schläft entscheidest du. Sobald der Welpe nachts stubenrein ist, spricht nichts dagegen ihn in einem anderen Raum schlafen zu lassen.

Solltest du dir zu 100% sicher sein, dass es für dich ok ist wenn dein Hund jetzt und auch in Zukunft in deinem Bett schläft, dann ist auch das vollkommen in Ordnung. Nur bringe deinem Welpen von Anfang an bei, dass es DEIN Bett ist und nicht seins.

Während des Welpentraining nur eine Bezugsperson

Dein Welpe benötigt EINE Bezugsperson. Klar dürfen auch andere sich mit ihm beschäftigen, aber um die wichtigen Dinge hast du dich zu kümmern. Dein Welpe hat es schon schwer genug, alles Neue kennenzulernen, dies muss ihm nicht auch noch erschwert werden, indem er sich immer wieder neu orientieren muss.

Zusammen mit deinem Welpen die Welt entdecken

Es ist wichtig, dass du zusammen mit deinem Welpen alles Neue entdeckst. Du zeigst ihm die Welt! Führe ihn souverän und geduldig an neue Situationen heran. Lasse ihn dabei bitte immer angeleint, damit er deine Führung besser akzeptieren kann und gleichzeitig sofort deinen Schutz hat. Überlasse deinen Welpen auch nicht selbständig andere Menschen oder Hunde kennenzulernen. Sei immer dabei und biete ihm Schutz wenn er mit einer Situation überfordert ist. Und wenn du merkt das dein Welpe keinen Kontakt möchte, dann schütze ihn! 

Bitte schicke deinen Hund niemals allein in Fremde Situationen!

Prägephase innerhalb des Welpentraining

Was du deinem Welpen unbedingt alles zeigen musst

Ganz wichtig: Damit dein Welpe keine Probleme in Zukunft mit diesen Situationen haben wird, solltest du ihm folgende Dinge unbedingt zeigen:

  • Verschiedene Bodenuntergründe (Kies, Sand, Gitterboden usw.)
  • Treppen 
  • Behinderte Menschen und Kleinkinder, diese haben eine andere Körpersprache
  • Menschen mit Sonnenbrillen, Hüten, Mützen, 
  • Regenschirm
  • Einkaufswagen und Kinderwagen
  • Bus und Bahn fahren
  • Dunkelheit
  • Regen
  • Menschenmassen
  • Autos und andere Beförderungsmöglichkeiten 
  • Fahrradfahrer 
  • Auto fahren
  • Wasser (Seen und Flüsse)
  • Verschiedene Geräusche, auch kurze, laute Geräusche wie Klatschen oder ein Knallen

Das alles muss unbedingt innerhalb der Prägephase geschehen. Lies dazu bitte meinen Artikel: ALLES WISSENSWERTE ÜBER WELPEN

Der Welpe im Garten

Wenn du einen Garten hast, dann lasse ihn dort nicht allein. Du gehst immer mit ihm gemeinsam dorthin, sonst lernt er selbständig auf den Garten aufzupassen.

Wenn du nicht möchtest das dein Hund in Zukunft alles verbellt was sich dem Garten nähert, oder sogar verteidigt, dann solltest du dies beherzigen.

Türklingel-Welpentraining

Bringe bitte deinem Welpen nicht bei mit an die Türe zu gehen wenn es klingelt. Bringe ihm nichts bei, was du ihm später wieder in einem anstrengenden Training abgewöhnen musst. Er könnte durchaus später ein Problem mit Besuchern bekommen, weil er mit dieser Situation überfordert ist.

Lasse ihn auf seiner Decke wenn Besuch kommt. Hole ihn erst zum „Hallo“ sagen zu dir, wenn du merkst das er sich beruhigt hat und es für ihn in Ordnung ist. Möchte er zu gewissen Personen nicht hin, dann lasse ihn bitte in Ruhe. Es ist wichtig das er sich zu Hause sicher fühlen kann!

Lasse keine Rutinen einschleichen 

Achte darauf, dass dein Welpe nicht selbstständig aufsteht wenn er denkt das es raus geht. Schnell haben sich Rutinen eingeschlichen. Du möchtest doch auch in Zukunft mal einen Schlüssel in die Hand nehmen oder die Jacke anziehen, ohne dass dein Hund sofort parat steht. 

Tierarzttraining 

Den Tierarztbesuch musst du ebenfalls unbedingt positiv aufbauen, damit er später keine Angst vorm Tierarzt hat. Hebe deinen Welpen bitte selbst auf den Tisch und sei bei ihm. Bestätige ihn zwischendurch immer mal mit einem Stück Futter, damit er den Tierarztbesuch positiv verknüpft.

Wichtig: Lasse im Warteraum keinen Kontakt zu anderen Hunden zu. Der Tierarztbesuch an sich ist schon aufregend genug, da muss sich dein Hund nicht auch noch mit anderen Artgenossen auseinandersetzten.

Körperpflege üben

Trainiere mit deinem Welpen auch schon die Körperpflege. 

  • Das Kämmen üben
  • Ohren sauber machen
  • Zähne putzen
  • Pfoten säubern
  • Waschen 
  • Usw.

Aufbau des Allein bleiben innerhalb des Welpentraining

Fange ab der zweiten Woche an deinen Welpen an das allein bleiben zu gewöhnen. Schrittweise und von Tag zu Tag, verlängerst du die Zeit des allein bleiben. Eine genaue Anleitung erhältst du in meinem für dich kostenlosen Ebook: Hilfe, mein Hund kann nicht Alleine bleiben! Sichere es dir am besten gleich hier >>Hier klicken

Stubenreinheit trainieren

Die Stubenreinheit deines Welpen trainierst du am besten, indem du sofort nach jedem Fressen, Trinken und Schlafen mit ihm raus gehst. Belohne ihn dort, sofort wenn er sich gelöst hat, mit einem besonders leckeren Leckerli. Auf diese Weise lernet er, dass es sich lohnt sich draußen zu lösen. 

Nicht bestrafen wenn er sich doch mal in der Wohnung erleichtert! Du erreichst dein Ziel viel eher wenn du es positiv aufbaust. Er muss auch erst mal verstehen lernen dürfen was du von ihm möchtest. 

Fazit

Wichtig ist, dass du bitte immer ohne Druck mit deinem Welpen trainierst. Baue das Training ausschließlich positiv auf. Am besten funktioniert das über ein Training mit Futterbestätigung.

Wenn du dir unsicher bist, ob du für deinen Welpen ein Halsband oder ein Geschirr benutzen solltest, dann erfährst du mehr darüber in meinem Artikel: WELPEN; HALSBAND ODER GESCHIRR?

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