Wie den Hund richtig entwurmen?

Kommen wir nun zu einem sehr leidigen Thema; Würmer beim Hund. Diese werden mit einer sogenannten Wurmkur bekämpft. Aber dies ist auch ein Medikament, welches mit Vorsicht zu verabreichen ist.

Doch leider wird die chemische Wurmkur vielen Hunden viel zu schnell und zu oft verabreicht, selbst dann, wenn der Hund gar keine Würmer hat.

Hier liegt es in der Verantwortung des Hundehalters das Medikament sinnvoll einzusetzen!

Würmer beim Hund; für wohl jeden Hundehalter ist dieses ein lästiges Thema. 

  • Wie beugt man einem Wurmbefall am besten vor?
  • Wie erkenne ich einen Wurmbefall bei meinem Hund?
  • Was ist zu tun, wenn mein Hund Würmer hat?
  • Gibt es einen Schutz gegen Würmer?

Diese Fragen möchte ich dir in diesem Artikel beantworten.

WICHTIG!
Da diese Parasiten auch auf den Menschen übertragbar sind, ist es besonders wichtig den Hund und sich davor zu schützen, besonders wenn Kinder im Haus sind passiert so eine Ansteckung schnell.

Mit der richtigen Vorsorge braucht man sich keine Sorgen um die Ansteckung mit Würmern zu machen.

Was sind Würmer eigentlich?

Würmer sind endogene Parasiten, sie befallen den Wirt (Hund, Katze, Pferd usw.) und ernähren sich von seinen Nährstoffen oder Blut. Wenn sie aus ihren Eiern schlüpfen, entwickeln sie sich über mehrere Stufen. Die ausgewachsenen Würmer legen dann wieder Eier und vermehren sich so stetig weiter.

Der Hund infiziert sich, indem er beim Beschnuppern oder Fressen von Kot oder Aas Wurmeier/Larven aufnimmt.

Bei unseren Hunden besonders verbreitete Würmer sind:

  • Hakenwürmer
  • Spulwürmer
  • Bandwürmer
  • Peitschenwürmer
  • Herzwürmer

Der Hakenwurm, Spulwurm, und auch der Bandwurm nisten sich im Darm des Hundes ein, dort ernähren sie sich vom Blut und stehlen dem Hund so alle wichtigen Nährstoffe. Der Bandwurm und der Spulwurm verbreiten sich aber auch gerne von dort aus auf andere Organe.

Der Herzwurm

Der Herzwurm nistet sich, wie schon der Name sagt, im Herz ein. Seine Übertragung geschieht über die Sandmücke, also eigentlich verbreitet im Mittelmeerraum. Jedoch kann der Herzwurm unbehandelt auch die Lunge befallen. Die dort gelegten Eier und geschlüpften Larven kann der Hund aushusten und somit andere Hunde anstecken. Der Herzwurm kann erhebliche Schäden am Herzen anrichten, deshalb ist es besonders wichtig diesen schnellstmöglich zu behandeln. Jedoch ist sein Befall nicht so einfach festzustellen, da der Hund erst spät Symptome zeigt. Der Herzwurm kann nur über eine Blutanalyse festgestellt werden, die anderen Wurmarten über eine Kotuntersuchung, oder ebenfalls über eine Blutprobe.

Wie erkenne ich ob mein Hund Würmer hat?

Wichtig zu wissen ist, dass ein Wurmbefall auch ohne Symptome möglich ist. Es empfiehlt sich aber immer mal einen Blick auf die Hinterlassenschaften des Hundes zu werfen, bei einem stärkeren Befall und je nach Wurmart sieht man die mit dem Kot ausgeschiedenen Würmer darin.

Mit dem Hinterteil über den Boden rutschen (das sogenannte Schlittenfahren) weist auch darauf hin, da die Würmer einen Juckreiz auslösen.

Entwicklungsstörungen, Gewichtsverlust, breiiger Kot bis (blutiger) Durchfall, ein aufgeblähter Bauch oder struppiges/stumpfes Fell können ebenfalls Anzeichen dafür sein. Je nach Stadium des Befalls können die Symptome sich verschlimmern.

Solltest du die Befürchtung haben, dass dein Hund befallen sein könnte, bring eine Kotprobe zum Tierarzt und lasse diese auf einen eventuellen Wurmbefall untersuchen. Sollte die Kotuntersuchung negativ ausfallen, der Hund jedoch neben einem ausgezehrten Erscheinungsbild (Gewichtsverlust, struppiges/stumpfes Fell, Dauermüdigkeit usw.) auch noch Husten haben sollte, dann lasse ihn anhand einer Blutprobe auf Würmer/Herzwürmer testen.

Was nun tun gegen die Würmer?

Wenn ein gravierender Wurmbefall besteht, muss der Hund unbedingt schnellstmöglich behandelt werden. Denn unbehandelt, kann der Hund immensen Schaden davontragen, bei Welpen kann dies sogar tödlich enden. Welpen können sich übrigens auch schon im Mutterleib und später über die Muttermilch mit den Wurmeiern/Larven infizieren. Deshalb ist es bei ihnen besonders wichtig auf einen womöglichen Wurmbefall zu achten. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, entweder du greifst zu den üblichen vom Tierarzt verordneten Mitteln, oder du versuchst erst mal die Würmer mit natürlichen Mitteln auszutreiben.

Behandlung der Herzwürmer

Eine Ausnahme sind die Herzwürmer, deren Behandlung ist leider etwas spezieller. Zuerst wird über einen gewissen Zeitraum eine Antibiotikakur verabreicht und anschließend wird der Hund erst monatlich, dann in drei Monatsabständen, mit einem speziellen SpotOn behandelt. Diese Behandlung muss stetig weitergeführt werden und in regelmäßigen Abständen eine Blutuntersuchung und gegebenenfalls eine Herzultraschall-Untersuchung gemacht werden, um zu kontrollieren, ob die Behandlung wirkungsvoll ist. Schäden am Herzen sind dabei keine Seltenheit.

Welche Hausmittel gegen Würmer?

Bei einem Wurmbefall muss man nicht immer gleich zur Chemiekeule greifen, es gibt Hausmittel die helfen können. Anders als bei der Chemiekeule, die die Würmer abtötet, schaffen die Hausmittel die Darmflora auf ein Milieu, dass die Plagegeister gar nicht mögen und werden so aus dem Darm vergrault und ausgeschieden.

Rezept zur natürlichen Ausleitung:

  • Zuerst einen Fastentag einlegen
  • Bereite einen Sud aus Petersilie, Ingwer und Knoblauch zu. Verabreiche davon 1-3 Esslöffel
  • Eine halbe Stunde später zum Abführen 1 Teelöffel – 2 Esslöffel Rizinusöl (je nach Größe des Hundes) geschwächte und ältere Hunde erhalten Leinsamen.
  • Dann wieder eine halbe Stunde später einen Brei aus Buchweizenmehl und Ulmenrinde oder Leinsamen geben

Das ganze an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Wie einem Wurmbefall am besten Vorbeugen?

Vorbeugung ist in diesem Fall die halbe Miete. Die meisten Tierärzte empfehlen, alle drei Monate die chemische Variante zu geben, um einen massiven Wurmbefall zu verhindern. Sie orientieren sich dabei an den Richtlinien des ESCCAP (Verein Europäischer Fachgruppe zu Parasiten bei Tieren). Jedoch klären leider die wenigsten Tierärzte auf, dass bei dieser Variante auch die Darmflora sehr angegriffen wird und gerade diese ist besonders wichtig im Kampf gegen die Würmer. Die chemische Entwurmung tötet die Würmer im Darm ab und diese werden dann mit dem Kot ausgeschieden. Was dieser Prozess mit der Darmflora und dem Immunsystem anstellt, kann man sich nun eigentlich sehr gut vorstellen. Nach jeder Behandlung mit der chemischen Variante, ist es übrigens besonders wichtig, die Darmflora durch eine Darmsanierung wiederaufzubauen. 

Gesunde Ernährung ist das A und O im Kampf gegen Würmer

Wenn der Hund mit Rohfleisch gefüttert wird, hat er ohnehin eine aggressivere Darmflora als Hunde die mit gekochtem oder industriell hergestelltem Futter ernährt werden. Einen geringen Wurmbefall hat übrigens jeder Hund gelegentlich. Es liegt dann aber an der Darmflora und dem Immunsystem, wie weit sie selbstständig damit klarkommen, die Plagegeister wieder loszuwerden. Achtet man zur Stärkung des Immunsystems, auf eine gesunde Ernährung des Hundes und gibt ihm natürliche Zusätze wie Kokosöl oder Kräutermischungen, die die Darmflora auf ein Milieu bringen, dass die Würmer so gar nicht mögen, dann sollte das doch für den Hund im Kampf gegen die Würmer die gesündere Alternative sein.

Wie lange schützt eine Wurmkur?

Eine Wurmkur schützt den Hund ca. 24 Stunden, innerhalb dieser Zeit werden die Würmer im Darm des Hundes abgetötet. In dieser Zeit geht auch keine Infektion von ihm aus. Nach den 24 Stunden kann der Hund sich aber wieder mit Würmern infizieren, indem er z.B. an Hundekot schnuppert der infektiöse Wurmstadien enthält.

Wie sinnvoll ist denn dann die Vorbeugung mit einer Wurmkur?

Wie sinnvoll ist denn dann die Vorbeugung mit einer Wurmkur?

Einige Hundehalter und auch Universitätsprofessoren, sind der Meinung, das eine regelmäßige Untersuchung einer Kotprobe die bessere Alternative ist, weil sie die prophylaktische Gabe einer Wurmkur für unsinnig halten. Erst bei einer positiv bestätigten Kotprobe verabreichen sie eine Wurmkur. Dieses ist zwar etwas aufwendig, aber die Gesundheit deines Hundes wird es dir danken. Immerhin ist die Wurmkur ein Medikament mit chemischen Stoffen, bei einer ständigen Gabe dieser chemischen Variante, kann der Hund gesundheitlichen Schaden davontragen.

Welpe hat Würmer, was tun?

Wie schon oben beschrieben, ist es bei Welpen besonders wichtig darauf zu achten, dass sie keinem Wurmbefall ausgesetzt sind. Aber ihnen deshalb ständig eine Wurmkur zu verabreichen, sollte auch nicht die richtige Lösung sein. Eigentlich geht auch kaum ein Züchter dahin über, vorab beim Welpen durch eine Kotprobe einen Wurmbefall abklären zu lassen. Aber es macht sich anscheinend niemand Gedanken darüber, was diese häufige Entwurmung für den Darm bedeutet. Chemische Wurmkuren wirken im Darm wie ein Antibiotikum (Metronidazol), dass bedeutet das es zu massiven Schädigungen der Darmflora kommt. Mit jeder Gabe einer Wurmkur wird der Darm anfälliger für weitere Wurminfektionen. Darüber hinaus wird die gesamte Widerstandskraft des Welpen herabgesetzt, was ihn zusätzlich anfälliger für andere Infektionen werden lässt. Der Grundbaustein für weitere Erkrankungen wird somit geschaffen. Auch Allergien können dann später immer häufiger mit dazu kommen.

Wie du siehst, ist es bei unseren Welpen besonders wichtig auf eine richtige Entwurmung und Vorbeugung zu achten.

Fazit

Verlass dich bitte nicht nur auf die Aussagen des Tierarztes, denn eigentlich ist es verantwortungslos ohne richtige Aufklärung so ein Präparat auszuhändigen und besonders eines das toxisch wirkt. Nur allein der Hinweis auf die Dosierung reicht nicht aus, wenn man möchte das der Hund gesund bleibt. Wenigstens der Hinweis des Tierarztes auf eine anschließende Darmsanierung wäre schon mal hilfreich für den Hundehalter. Einfach damit er zu verstehen lernt, dass es sich hierbei um ein toxisches Medikament handelt, welches man nicht einfach mal so nebenher verabreicht. 

Den Hund gesund zu ernähren, (SIEHE GESUNDE ERNÄHRUNG) und ihn mit natürlichen Mitteln/Kräutern dabei zu unterstützen die geringen Wurmbefälle selbst zu regulieren und auszuleiten, sollte die effektivere und vor allem gesündere Variante sein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass eine chemische Gabe alle drei Monate auf kurz oder lang gesundheitliche Folgen haben wird. Die Gabe einer chemischen Entwurmung alle drei Monate hat außerdem den Nachteil das die Parasiten immer resistenter gegen die Mittel werden. Zusätzlich stehen sie im Verdacht eine toxische Auswirkung auf den ganzen Organismus des Hundes zu haben und damit verbundene Nebenwirkungen. Alles in allem wird eine jahrelange Gabe dieser Präparate deinen Hund krank machen.

Ein wichtiger Hinweis noch zum Schluss:

Auch Nutztieren werden Wurmkuren verabreicht und dessen Kot (welcher für viele Hunde sehr appetitlich ist) enthält diese Wurmkur, den unsere Hunde dann vielleicht fressen. Bedenkt man jetzt, dass zum Beispiel ein Pferd eine weitaus größere Menge bekommt als ein Hund und dieses die Wurmkur auch über den Kot wieder ausscheidet, könnte dein Hund Vergiftungserscheinungen erleiden, wenn er den Kot frisst. Es kommt eben immer auf das Größenverhältnis zur Menge an. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Medikamente, die ein Pferd ausgeschieden haben könnte.

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