Hunde können grinsen, aber nicht auf die Art, wie es häufig dargestellt wird. Hunde kommunizieren auf vielfältige Weise mit ihrer Umwelt, sei es durch Körpersprache, Laute oder Mimik. Eine oft missverstandene Ausdrucksform ist das sogenannte submissive Grinsen. Während viele Menschen dieses Verhalten mit Aggression oder einer bedrohlichen Geste verwechseln, handelt es sich in Wahrheit um eine freundliche und unterwürfige Geste. In diesem Artikel erfährst du, was das submissive Grinsen bei Hunden bedeutet, wie es aussieht und wann es auftritt.
Was ist das submissive Grinsen?
Das submissive Grinsen ist eine spezielle Ausdrucksform in der Hundekommunikation. Es handelt sich um ein freundliches, unterwürfiges Verhalten, das in sozialen Interaktionen zwischen Hunden oder zwischen Hund und Mensch auftritt. Anders als beim Zähnefletschen, das oft als Zeichen von Aggression gedeutet wird, zeigt das submissive Grinsen eine friedliche Absicht und drückt Unsicherheit oder Freude aus.
Hunde, die submissiv grinsen, ziehen oft die Lippen nach hinten und zeigen dabei ihre Vorderzähne. Dieses Verhalten wird manchmal mit einem menschlichen Lächeln verglichen, ist aber eine Form der Unterwerfung und nicht der Freude im eigentlichen Sinne.

Wie sieht das submissive Grinsen aus?
Das submissive Grinsen ist durch einige charakteristische Merkmale zu erkennen:
- Der Hund zieht die Lefzen zurück, sodass die Vorderzähne sichtbar werden.
- Die Mundwinkel sind entspannt oder leicht nach oben gezogen.
- Die Ohren sind meist angelegt oder leicht nach hinten gerichtet.
- Der Kopf wird gesenkt oder leicht zur Seite geneigt.
- Der Körper kann eine unterwürfige Haltung einnehmen, etwa durch ein geducktes Verhalten oder eine leicht eingerollte Körperhaltung.
- Der Hund wedelt oft mit dem Schwanz, manchmal mit schnellen, niedrigen Bewegungen.
Diese Mimik tritt häufig zusammen mit weiteren unterwürfigen Gesten auf, wie dem Lecken der Lippen, dem Blick abwenden oder dem Zeigen des Bauches.

Weitere Beschwichtigungssignale, wie beispielsweise das Augenschließen oder Kniepen, werden beim Grinsen eingesetzt.
Wann zeigen Hunde das submissive Grinsen?
Das submissive Grinsen tritt in verschiedenen Situationen auf, meist dann, wenn ein Hund seine friedliche Absicht signalisieren möchte. Typische Momente sind:
1. Begrüßung von Menschen oder anderen Hunden
Einige Hunde grinsen, wenn sie ihre Besitzer oder andere vertraute Menschen begrüßen. Dies ist ein Zeichen von Freundlichkeit und Unterwürfigkeit, besonders wenn der Hund unsicher ist oder seinen Menschen besänftigen will.
2. Beschwichtigung in sozialen Interaktionen
Hunde nutzen das submissive Grinsen, um eine angespannte Situation zu entschärfen. Wenn ein Hund merkt, dass sein Gegenüber dominant oder aufgeregt ist, kann er durch das Grinsen beschwichtigen und Konflikte vermeiden.
3. Reaktion auf eine vermeintliche Strafe
Manche Hunde zeigen dieses Verhalten, wenn sie glauben, etwas falsch gemacht zu haben. Sie möchten ihrem Menschen signalisieren, dass sie keine Bedrohung darstellen und versuchen, eine potenzielle Bestrafung zu verhindern.
4. Als erlerntes Verhalten
Manche Hunde lernen durch positive Verstärkung, dass ihr Grinsen bei Menschen eine positive Reaktion hervorruft. Wenn ein Besitzer auf das submissive Grinsen freudig oder mit Streicheleinheiten reagiert, kann der Hund dieses Verhalten gezielt einsetzen, um Aufmerksamkeit oder Zuneigung zu erhalten.

Auch ein Hecheln wird häufig als Lächeln interpretiert.
Unterschied zwischen submissivem Grinsen und aggressivem Zähnefletschen
Obwohl das submissive Grinsen für ungeübte Augen mit aggressivem Zähnefletschen verwechselt werden kann, gibt es klare Unterschiede:
- Submissives Grinsen: Entspannte Körperhaltung, lockere oder leicht angelegte Ohren, sanfter Gesichtsausdruck, wedelnder Schwanz.
- Aggressives Zähnefletschen: Steife Körperhaltung, angespannte Gesichtszüge, aufgestellte oder nach vorn gerichtete Ohren, fixierender Blick, knurrende Geräusche.
Ein aggressiver Hund zeigt in der Regel auch andere Signale der Bedrohung, wie ein steifes Wedeln oder eine angespannte Körperhaltung, während das submissive Grinsen von einer entspannten oder unterwürfigen Körpersprache begleitet wird.

Beim Zähne zeigen als Drohgebärde, blickt der Hund fixiert und ist steif in seiner Körperhaltung.
Wie sollte man auf das submissive Grinsen reagieren?
Wenn dein Hund submissiv grinst, solltest du ihn nicht dafür bestrafen oder ihn einschüchtern. Stattdessen kannst du ihm mit ruhigem, freundlichem Verhalten begegnen, um ihm Sicherheit zu geben. Manche Hunde lieben es, wenn ihr Grinsen positiv bestätigt wird, indem du freundlich mit ihnen sprichst oder sie sanft streichelst.
Sollte dein Hund jedoch übermäßig oft submissiv grinsen und gleichzeitig Anzeichen von Unsicherheit oder Stress zeigen, kann es hilfreich sein, seine Umgebung und mögliche Stressfaktoren zu analysieren. In solchen Fällen kann ein Hundetrainer oder Verhaltensexperte unterstützen.
Fazit
Das submissive Grinsen bei Hunden ist eine einzigartige Form der Kommunikation, die oft missverstanden wird. Es ist eine freundliche, unterwürfige Geste, die Hunde einsetzen, um ihre friedlichen Absichten zu zeigen oder um soziale Spannungen abzubauen. Indem man dieses Verhalten richtig interpretiert, kann man Missverständnisse vermeiden und die Beziehung zu seinem Hund weiter stärken.
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