April 30, 2020

Fellwechsel beim Hund

by Désirée Scheller

Was ist ein Fellwechsel?

Bei den meisten Hunderassen kommt es zweimal im Jahr zum sogenannten Fellwechsel, bei dem der Hund sein altes Fellkleid nach und nach verliert und damit Platz für neues Fellkleid schafft.

Zwar gibt es auch Hunde, die jederzeit mehr oder weniger Haaren, aber auch bei diesen Hunden findet zusätzlich im Frühjahr und Herbst ein Fellwechsel statt.

Rund 2 Monate lang dauert es jeweils, in denen du mit Trimmer, Bürste, Kehrschaufel und Besen bewaffnet deinem Hund hinterherlaufen musst, um nicht einen zweiten Teppich aus den Haaren deines Hundes zu bekommen.

Wissenswertes über Hundehaare

Pro Quadratzentimeter hat ein erwachsener Hund ca. 1000 und mehr Haare und jedes Haar wächst pro Monat ca. einen Zentimeter.
Wann das Haar zu wachsen aufhört, ist jedoch von Rasse zu Rasse unterschiedlich.

Bei Langhaar-Hunden kann allein das Gewicht der Haare bis zu 35 g pro Kilogramm Körpergewicht betragen.

Jetzt weißt du, warum du so oft staubsaugen musst, auch wenn dein Hund vielleicht nicht gerade den jahreszeitbedingten Fellwechsel durchmacht.

Warum ein Fellwechsel so wichtig ist

Da sich bei Hunden die Schweißdrüsen lediglich an den Pfoten befinden, können Hunde nicht so schwitzen wie Menschen.

Daher dient der Fellwechsel der Anpassung an die jeweiligen Außentemperaturen und den Witterungsverhältnissen.

So kommt es in den Jahreszeiten, in denen ein Witterungswechsel bevorsteht zu einem Fellwechsel. Bei diesen der Hund entweder sein dichtes Winterfell gegen ein leichtes Sommerfell eintauscht, oder sein Sommerfell dem dicken Winterfell mit seiner dichten Unterwolle weicht.

Der Fellwechsel im Frühjahr, bei dem das volle Winterfell verloren geht, dauert deshalb auch meistens etwas länger als der Haarverlust im Herbst.

Weitere Gründe für den Fellwechsel

Bei Hundewelpen kommt es zum ersten Fellwechsel, wenn sie ihr wuscheliges Welpenfell verlieren und ihr richtiges Hundefell bekommen.
Meist sieht dieses Fell etwas anders aus und fühlt sich auch fester an als das flauschige Babyfell, dass den kleinen Welpen vorher kleidete.

Dieser erste Fellwechsel geht nicht ganz so zügig vor sich und kann auch mehrere Wochen bis Monate dauern.
Dies ist die ideale Zeit dafür, den jungen Hund an das Bürsten und Kämmen zu gewöhnen.

Übe das Kämmen am besten täglich, damit dein Hündchen dies als neues Pflege-Ritual akzeptieren kann. Wenn du ihn zusätzlich dabei lobst und er hinterher oder am besten währenddessen ein Leckerli bekommt, wird er sich sicher bald daran gewöhnt haben.

Ältere Hunde haaren ebenso meist etwas mehr. Ist dein Hund kastriert, verliert er wahrscheinlich auch mehr Haare als nicht kastrierte Hunde.

Stress, hormonelle Veränderungen, aber auch Krankheit und Nährstoffmängel können ebenfalls zu einem auffälligen Haarverlust beitragen. Dies hat jedoch nichts mit dem „normalen“ Fellwechsel deines Hundes zu tun und du solltest deshalb der Ursache unbedingt auf den Grund gehen. Ein ganzjähriger Fellverlust, bedingt durch Stress, geht auch meist mit einem unangenehmen Geruch einher. Dieser ähnelt stark einem Schweißfuß Geruch.

Die Ursache von Stress können übrigens auch Schmerzen sein! Wenn du also diese Symptome bei deinem Hund feststellst, euer Alltag sich nicht geändert hat und ansonsten auch sehr entspannt ist, dann lasse ihn bitte tierärztlich abchecken.

Auch wenn Hunde zwischendurch immer mal wieder haaren, ist jedoch ein Fellwechsel im Herbst und Frühjahr natürlich und gut von einem krankheitsbedingten Haarausfall zu unterscheiden.

Hat jeder Hund einen Fellwechsel?

Nicht bei allen Hunderassen kommt es zum regelmäßigen Fellwechsel. Es gibt tatsächlich sogar Hunde mancher Rassen, die weder im Alltag haaren noch im Frühjahr oder Herbst einen Fellwechsel durchmachen.

Folgende Hunderassen sind dafür bekannt, dass sie kaum haaren und auch im Frühjahr und Herbst keinen Fellverlust durchmachen:

1. Pudel

Abgesehen von Nackthunden, die bekanntlich gar kein Fell haben, ist vor allem der Pudel dafür bekannt, dass er weder haart noch sein Fell in Frühling oder Herbst wechselt. Trotzdem muss auch sein Fell regelmäßig gebürstet werden, damit es nicht verfilzt. Denn es wächst ständig und muss deshalb auch alle ein bis zwei Monate geschoren werden.

Dies tut dem Hund nicht weh, sondern gehört zu seiner individuellen Fellpflege dazu. Allerdings sind Hundesalons nicht immer günstig, weshalb es sich lohnen kann, das Scheren selbst zu erlernen, anstatt jedes Mal zum Hundefriseur zu gehen.

Für Hunde ist es selbstverständlich viel angenehmer in ruhiger gewohnter Umgebung von Herrchen oder Frauchen geschoren zu werden, als von einer fremden Person im Salon.

Unter Empfehlungen habe ich dir die Maschine verlinkt, die ich immer bei meiner Katy für die Schur benutze.

2. Malteser und Havaneser

Diese kleinen Hunde haben zwar ordentlich Fell, haaren aber fast gar nicht. Auch bei ihnen ist jedoch eine Fellpflege mit Kämmen und Bürsten unerlässlich, da das Fell sonst verfilzt, was dem Hund übrigens irgendwann wehtut und auch seiner Gesundheit schaden kann.

3. Terrier und Schnauzer

Auch manche Terrier und Schnauzer verlieren kaum Haare und machen keine Fellwechsel durch. Lediglich die abgestorbenen Haare müssen regelmäßig mit getrimmt werden. Sie werden dabei ausgezupft, was gar nicht so einfach ist.

Dies kann natürlich ein Hundefriseur besser als jeder Laie, trotzdem kannst du dir überlegen, ob du dieses Handwerk nicht selbst lernst. Dein Hund wird es dir danken.

4. Wasserhunde

Die sogenannten spanischen oder portugiesischen Wasserhunde, die ursprünglich den Fischern beim Einholen der Fischnetze halfen und auch als Hütehunde eingesetzt wurden, haaren kaum. Sie machen nur einmal im Leben einen Fellwechsel durch – nämlich den Wechsel vom Welpenfell zum Haarkleid eines erwachsenen Hundes.

Diese Hunde werden auch nicht gebürstet. Stattdessen wird das Fell immer mal wieder auseinandergezupft, damit die Haut wieder atmen kann und das Fell nicht ständig verfilzt.

Im Frühjahr und Herbst sollten die Wasserhunde jeweils einmal geschoren werden.

Wenn du Herrchen oder Frauchen eines Wasserhundes bist und das Scheren selbst übernehmen möchtest, benötigst du eine besonders leistungsstarke Schermaschine. Die Fellbeschaffenheit ist ziemlich drahtig, deshalb versagen viele Maschinen daran.

Katy ist ein sogenannter Doodle, ein Pudel-Mix. Sie haart ebenfalls nicht.

Welche Hunderassen haaren besonders stark?

Der Fellwechsel bei Hunden, die sehr dichte Unterwolle haben, ist meist stärker als bei Hunden mit weniger oder gar keiner Unterwolle.

Nordische Hunderassen, die ja aufgrund ihrer Herkunft eine recht starke Isolierschicht aus Unterwolle entwickeln, haaren nicht nur das ganze Jahr über mehr, sondern verlieren auch beim Fellwechsel im Frühjahr wesentlich mehr Haare als andere Artgenossen.

Deutsche Schäferhunde gehören ebenfalls zu den Hunden, die einen ausgeprägten Fellwechsel entwickeln können.

Diese Nährstoffe unterstützen die Gesundheit deines Hundes während seines Fellwechsels

Ein wichtiger Bestandteil des Haares ist Keratin. Für die Produktion des Keratins benötigt dein Hund hochwertiges Eiweiß. Aber ebenso hochwertige Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Leinöl enthalten sind, können die Hundegesundheit während des Fellwechsels unterstützen.

Auch B-Vitamine, besonders Biotin, das als Vitamin H oder Vitamin B7 bekannt ist, sowie das Spurenelement Zink sind für gesunde Haut und Haare wichtig. Dieses Nahrungsergänzungsmittel und Leinöl bekommen meine unterstützend zum Fellwechsel.

Fazit:

Der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst ist etwas ganz Natürliches und kann durch regelmäßiges Bürsten unterstützt werden.

Und mit den richtigen Nährstoffen kannst du deinen Liebling in dieser Zeit besonders verwöhnen, damit für ihn der Fellwechsel so stressfrei wie möglich ablaufen kann.

Solltest du einen Hund mit Stockhaar und empfindlicher Haut haben, kann ich dir mein YouTube Video dazu empfehlen.

Hundeliebe Grüße 🐶

Deine Désirée

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