Mai 6, 2020

Milben beim Hund

by Désirée Scheller

Ursachen, Symptome und natürliche Hilfe

Hat dein Hund Probleme mit Milben und du weißt nicht, wie du ihm helfen kannst, diese Plagegeister wieder loszuwerden?
Oft bekommen Hundehalter beim Tierarzt nur eine Spritze gegen den Juckreiz – doch das bekämpft nicht die Ursache. Denn ein Milbenbefall beim Hund hängt fast immer mit einem geschwächten Immunsystem zusammen.

In diesem Artikel erfährst du, welche Milbenarten Hunde befallen können, wie du die Symptome erkennst und was wirklich hilft, damit dein Hund wieder gesund wird.


Was sind Milben beim Hund?

Milben sind winzige Spinnentiere – weltweit gibt es über 50.000 Arten. Für Hundehalter sind jedoch nur wenige Arten wirklich relevant, die typische Hautprobleme, Allergien oder starken Juckreiz verursachen.

Grasmilben

Grasmilben lauern im Gras und befallen von dort den Wirt. Sie ritzen die Haut mit ihren Scheren an und ernähren sich von den Körpersäften. Besonders im Sommer sind Hunde von Grasmilben betroffen.

Demodexmilben

Die Demodex canis lebt in der Haut des Hundes. Bei Welpen und Hunden mit schwachem Immunsystem kann ein starker Befall entstehen, der Hautentzündungen und Haarausfall verursacht.

Hausstaubmilben

Hausstaubmilben sitzen im Hundebett oder an Lieblingsplätzen, besonders in warmer, feuchter Umgebung. Sie ernähren sich von Hautschuppen, die allergischen Reaktionen werden durch ihre Hinterlassenschaften ausgelöst.

Ohrmilben

Ohrmilben befallen fast ausschließlich die Ohren. Sie ernähren sich von Blut und Hautzellen. Typische Anzeichen sind starkes Jucken, Kopfschütteln, unangenehmer Geruch und braun-schwarzer Belag im Ohr.

Futtermilben

Auch bekannt als Mehlmilben. Sie können im Trockenfutter vorkommen und durch ihre Rückstände allergische Reaktionen auslösen. Ein einfacher Tipp: Trockenfutter portionsweise einfrieren, um Milben abzutöten.


Warum reagieren manche Hunde auf Milben und andere nicht?

Milben sind immer und überall um uns herum. Ein gesunder Hund mit starkem Immunsystem zeigt oft keine Symptome. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, kommt es zu Problemen:

  • Hautentzündungen
  • starker Juckreiz
  • kahle Stellen im Fell
  • Allergien gegen Milben und ihre Hinterlassenschaften

Das bedeutet: Nicht die Milbe selbst ist das Problem, sondern die schwache Abwehrkraft des Hundes.


Milbenbefall beim Hund – was wirklich hilft

Die Behandlung hängt vom Alter und vom Gesundheitszustand deines Hundes ab. Grundsätzlich gilt: Ein starkes Immunsystem ist der beste Schutz.

Welpen und junge Hunde

  • Welpen werden häufig von Demodexmilben befallen.
  • Meist verschwinden die Probleme, sobald sich das Immunsystem stabilisiert.
  • Unterstütze dein Hundebaby mit gesunder Ernährung, reduziere unnötige Impfungen und chemische Belastungen.

Ältere Hunde

  • Bei Senioren ist das Immunsystem oft schwächer.
  • Eine Darmsanierung und natürliche Nahrungsergänzungsmittel können helfen, die Abwehrkräfte wieder aufzubauen.
  • Begleitend sollten Stress und unnötige Chemie (Entwurmung, Spot-ons) vermieden werden.

Ausgewachsene Hunde

  • Oft reicht schon eine Ernährungsumstellung auf hochwertiges, naturbelassenes Futter.
  • Bei hartnäckigen Problemen unterstützt eine Darmreinigung.
  • In schweren Fällen, wenn natürliche Mittel nicht mehr helfen, kann eine Spritze gegen den Juckreiz beim Tierarzt notwendig sein – aber sie behandelt nur die Symptome, nicht die Ursache.

Natürliche Tipps gegen Milben beim Hund

  • Gesunde Ernährung: Frisches, artgerechtes Futter stärkt das Immunsystem.
  • Sauberer Schlafplatz: Hundebetten regelmäßig bei 60 °C waschen.
  • Futterhygiene: Trockenfutter in kleinen Portionen einfrieren, um Futtermilben abzutöten.
  • Regelmäßige Fellpflege: Kontrolliere Haut und Fell, besonders im Sommer.
  • Natürliche Zusätze: Kokosöl oder Schwarzkümmelöl können das Hautmilieu verbessern.

Fazit

Milben beim Hund sind weit verbreitet, aber nicht jeder Befall führt zu Problemen. Erst wenn das Immunsystem schwächelt, treten Symptome auf. Die beste Vorsorge ist daher eine gesunde Ernährung und ein starkes Abwehrsystem.

Wenn dein Hund bereits unter Milben leidet, helfen eine Ernährungsumstellung, Darmaufbau und eine natürliche Unterstützung des Immunsystems. Nur in schweren Fällen sollte mit Medikamenten in die Symptome eingegriffen werden.

Sorge also von Anfang an für ein starkes Immunsystem – dann haben Milben bei deinem Hund kaum eine Chance.


Häufig gestellte Fragen zu Milben beim Hund

Wie erkenne ich Milben beim Hund?
Typische Symptome sind starker Juckreiz, ständiges Kratzen oder Lecken, gerötete Haut, kleine Krusten, Haarausfall und in manchen Fällen ein unangenehmer Geruch. Bei Ohrmilben schüttelt der Hund oft den Kopf und kratzt sich am Ohr.

Was hilft schnell gegen Milben beim Hund?
Kurzfristig lindert eine Juckreiz-Spritze oder Salbe vom Tierarzt die Beschwerden. Langfristig ist eine gesunde Ernährung und Stärkung des Immunsystems entscheidend, damit Milben keine Chance haben.

Kann ich Milben beim Hund selbst behandeln?
Leichte Fälle kannst du mit natürlichen Mitteln wie Kokosöl, Schwarzkümmelöl oder speziellen Shampoos unterstützen. Bei starkem oder wiederkehrendem Befall solltest du jedoch unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Sind Milben für Menschen gefährlich?
Einige Milbenarten, wie Grasmilben, können auch Menschen befallen und juckende Hautreaktionen verursachen. Andere wie Demodexmilben sind wirtsspezifisch und betreffen nur Hunde.

Wie kann ich Milben beim Hund vorbeugen?

  • Hochwertige, artgerechte Ernährung
  • Sauberer Schlafplatz (regelmäßig waschen)
  • Trockenfutter einfrieren gegen Futtermilben
  • Stress vermeiden und Immunsystem stärken
  • Regelmäßige Fell- und Hautkontrolle, vor allem im Sommer
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