Juni 27, 2025

Wasservergiftung beim Hund

by Désirée Scheller

Lebensgefahr durch zu viel Wasser?

Wasservergiftung beim Hund ist eine seltene, aber akute Notfallsituation, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann – oft innerhalb weniger Stunden. An heißen Tagen oder beim Spielen im Wasser ist Abkühlung für viele Hunde das Größte. Doch wusstest du, dass Wasser auch gefährlich werden kann? In diesem Artikel erfährst du, was genau eine Wasservergiftung ist, wie sie entsteht und wie du deinen Hund zuverlässig davor schützen kannst.


Was ist eine Wasservergiftung beim Hund?

Eine Wasservergiftung – medizinisch auch Hyponatriämie genannt – entsteht, wenn ein Hund innerhalb kurzer Zeit extrem viel Wasser aufnimmt. Dadurch gerät der Elektrolythaushalt im Körper aus dem Gleichgewicht: Der Natriumspiegel im Blut sinkt drastisch, Wasser dringt in die Zellen ein, und es kommt zu gefährlichen Schwellungen – besonders im Gehirn.

Das tückische daran: Die Symptome treten oft verzögert auf und werden im frühen Stadium leicht mit Erschöpfung oder Überhitzung verwechselt.


Wie kommt es zu einer Wasservergiftung?

Die Wasservergiftung entsteht fast immer durch ungewöhnlich hohe Mengen Wasser, die in sehr kurzer Zeit aufgenommen werden. Typische Auslöser sind:

  • Intensives Spielen im Wasser (z. B. beim Apportieren von Bällen oder Spielzeugen aus dem See),
  • Wassertrinken im Übermaß bei großer Hitze oder nach dem Sport,
  • Zwanghaftes Trinken bei bestimmten Verhaltensauffälligkeiten,
  • Wasser aus dem Gartenschlauch als Spiel oder zur Abkühlung (besonders gefährlich bei kleinen Hunden).

🐶 Wichtig zu wissen: Besonders gefährdet sind kleine Hunde, Welpen und sehr ehrgeizige Hunde, die beim Spielen alles geben – auch beim Trinken oder Apportieren im Wasser.


Symptome einer Wasservergiftung beim Hund

Die ersten Anzeichen einer Wasservergiftung sind oft unspezifisch – je früher du sie erkennst, desto besser. Achte besonders auf folgende Symptome:

  • Apathie oder plötzliche Müdigkeit
  • Wackelige, unsichere Bewegungen (wie betrunken)
  • Erbrechen oder Speicheln
  • Aufgeblähter Bauch
  • Muskelzittern oder Krämpfe
  • starkes Hecheln oder Atemnot
  • geweitete Pupillen, Unruhe oder Orientierungslosigkeit
  • Bewusstlosigkeit

🚨 Notfall!
Zeigt dein Hund eines oder mehrere dieser Symptome nach intensivem Wasserspiel oder starkem Trinken, zögere nicht – fahre sofort in die nächste Tierklinik!


Warum ist eine Wasservergiftung so gefährlich?

Bei einer Wasservergiftung dringt Wasser in die Körperzellen ein. Besonders gefährlich ist das im Gehirn, weil die Zellen dort aufquellen und Hirndruck entsteht. Das kann zu schweren neurologischen Schäden führen oder sogar tödlich enden – oft innerhalb weniger Stunden.

Die Behandlung muss schnell und intensiv erfolgen, meist unter stationärer Überwachung. Je früher reagiert wird, desto besser sind die Überlebenschancen.


Wie kannst du deinen Hund vor einer Wasservergiftung schützen?

Die gute Nachricht: Du kannst sehr viel dafür tun, um deinen Hund vor dieser gefährlichen Situation zu schützen – ganz ohne auf Spiel und Spaß im Wasser zu verzichten.

1. Begrenze die Spielzeit im Wasser

Lass deinen Hund nicht über längere Zeit Bälle oder Spielzeuge aus dem Wasser apportieren. Nach ein paar Durchgängen ist eine Pause wichtig.

2. Achte auf das Trinkverhalten beim Spielen

Manche Hunde „schlucken“ beim Spielen unbemerkt große Mengen Wasser. Beobachte deinen Hund genau: Trinkt oder schnappt er häufig nach Wasser beim Spielen? Dann sind kürzere Spielphasen angesagt.

3. Pausen einbauen

Gönne deinem Hund regelmäßige Pausen an Land. Biete ihm in kleinen Portionen Trinkwasser an und lass ihn zur Ruhe kommen.

4. Keine Spiele mit dem Wasserschlauch

Das „Jagen“ von Wasserstrahlen aus dem Gartenschlauch sieht lustig aus – kann aber sehr schnell gefährlich werden. Lieber Finger weg von solchen Wasserspielen, vor allem bei kleinen oder sehr verspielten Hunden.

5. Frühzeitig Grenzen setzen

Wenn dein Hund sehr ehrgeizig ist oder zu übermäßigem Spielverhalten neigt, ist kontrolliertes Spielen besonders wichtig. Dein Hund kann lernen, dass Pausen dazugehören.


Fazit: Achtsamkeit schützt Leben

Die Wasservergiftung ist zwar selten – aber wenn sie auftritt, zählt jede Minute. Die wichtigste Maßnahme ist Vorbeugung: Spiele im Wasser sollten immer beaufsichtigt, zeitlich begrenzt und bewusst gestaltet werden. So kannst du deinem Hund den Spaß am Wasser erhalten – ohne Risiko.

Mit dem richtigen Maß an Vorsicht, Beobachtung und liebevoller Führung kannst du dafür sorgen, dass dein Hund sicher durch den Sommer kommt.


Wenn dein Hund bereits ein starkes Spiel- oder sogar Suchtverhalten gegenüber Wasser zeigt, braucht er mehr als nur Pausen – er braucht gezielte Unterstützung und einen klaren Trainingsrahmen. In meinem Kurs „Hundetraining mit Erfolg“ zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deinem Hund dabei hilfst, aus übersteigertem Verhalten wieder in die Balance zu finden. Dort gehen wir unter anderem genau auf solche Fälle ein – mit praxiserprobten Trainingsansätzen, die nachhaltig wirken und euren Alltag entspannen. Du möchtest mehr erfahren? Dann schau gern vorbei!
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